Augen
Update
Vor Ort
Online
Datum
Freitag, 26. September 2025
Uhrzeit
07:45 – 08:30 Uhr
Dauer
45 Min.
Credits
1 Punkt
Anbieter
Augenklinik Kantonsspital Winterthur
Vor Ort
Online
Als Webinar auf augen-update.ch. Den Link stellen wir Ihnen einige Tage vor dem Event via E-Mail zu.
Med. pract. Safa Mohanna
Assistenzarzt, Augenklinik Kantonsspital Winterthur
In der Fortbildung zur diabetischen Retinopathie werden neue Ansätze im Screening, Management und bezüglich Innovationen erläutert. Zunächst wird die zunehmende Prävalenz von Diabetes dargestellt, mit Fokus auf globale und regionale Unterschiede sowie die zentrale Rolle des Gesundheitssystems im Zugang zu Screening und regelmässigen Kontrollen. Das organisierte Screening am Kantonsspital Winterthur wird anhand klarer Zuweisungswege und Rückmeldeprozesse beschrieben, um Versorgungslücken – insbesondere bei Patienten ohne festen Augenarzt – zu schliessen. Im Praxisteil werden Kriterien für Zuweisung, Diagnostik und die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit betont. Anschliessend werden die Therapieoptionen beim diabetischen Makulaödem diskutiert, insbesondere der Einsatz von Vabysmo (Faricimab) und hochdosiertem Aflibercept (Ailia HD), wobei die Auswahl strikt individualisiert nach OCT-Befund und Patientenprofil erfolgt. Besonderes Augenmerk liegt zudem auf dem Management systemischer Faktoren, insbesondere der Einfluss von GLP-1-Rezeptor-Analoga wie Ozempic auf die Progression der Retinopathie bei raschem HbA1c-Abfall – was eine engmaschige augenärztliche Kontrolle in der Startphase erfordert. Abschliessend wird auf das Risiko einer NAION unter Semaglutid-Therapie eingegangen; hier empfiehlt das Team ein abgestimmtes Vorgehen im Sinne von Shared Decision Making mit dem Patienten und den Hausärzten. Insgesamt vermittelt die Fortbildung praxisrelevante und aktuelle Erkenntnisse für das Screening und das Management der diabetischen Retinopathie.
Strukturierte Zuweisungswege und Versorgungslücken
Trotz gutem Schweizer Gesundheitssystem gibt es relevante Versorgungslücken beim Screening der diabetischen Retinopathie; strukturierte und transparente Zuweisungswege, insbesondere bei neu diagnostiziertem Diabetes oder raschem HbA1c-Abfall, sind nötig, um diese Lücken zu schliessen.
Individuelle Therapieentscheide bei DME: Vabysmo vs. Aflibercept HD
Die Wahl zwischen Vabysmo und Aflibercept 8mg (Aflibercept HD) bei diabetischem Makulaödem erfolgt im KSW individuell und profilbasiert, da beide Medikamente vergleichbare Wirksamkeit aufweisen, die Therapie aber stets an OCT, Vorbehandlung und Patientenprofil angepasst wird.
GLP-1-Rezeptoragonisten (z.B. Ozempic): Risiko für Progression
GLP-1-Rezeptoragonisten wie Ozempic können bei raschem HbA1c-Abfall zu einer Progression der diabetischen Retinopathie führen; deshalb wird bei Therapiebeginn ein engmaschiges augenärztliches Monitoring empfohlen, und es ist essenziell, systematisch danach im Anamnesegespräch zu fragen.