Augen
Update
Vor Ort
Online
Datum
Freitag, 18. Juli 2025
Uhrzeit
07:45 – 08:30 Uhr
Dauer
45 Min.
Credits
1 Punkt
Anbieter
Augenklinik Kantonsspital Winterthur
Vor Ort
Online
Als Webinar auf augen-update.ch. Den Link stellen wir Ihnen einige Tage vor dem Event via E-Mail zu.
PD. Dr. med. Fabienne Fierz
Oberärztin, Fachverantwortung Neuroophthalmologie und Orthoptik, Augenklinik Kantonsspital Winterthur
Die Fortbildung zum Thema «Was alles hinter einer Papillenschwellung stecken kann» an der Augenklinik Kantonsspital Winterthur unter der Leitung von Dr. med. Fabienne Fierz bietet einen umfassenden Überblick über die Differenzialdiagnosen der Papillenschwellung. Zunächst wird die Unterscheidung zwischen echter und Pseudo-Papillenschwellung betont, wobei versteckte Drusen als häufigste Ursache für Pseudopapillenschwellungen präsentiert werden. Bei echter Papillenschwellung stehen die idiopathische intrakranielle Hypertension (IIH), verschiedenartige Stauungspapillen, die nicht-arteriitische und arteritische anteriore ischämische Optikusneuropathie (NON/AAION) sowie Optikusneuritiden im Vordergrund. Die Bedeutung der ausführlichen Anamnese, gezielter bildgebender Verfahren und Zusatzuntersuchungen wie OCT, Ultraschall und gegebenenfalls Lumbalpunktion wird klar hervorgehoben. Es werden auch seltenere Ursachen wie toxische, hypertensive und infiltrative Papillenschwellungen anhand von Fallbeispielen thematisiert. Ein besonderes Augenmerk gilt den Risikofaktoren für NON, etwa dem Schlafapnoesyndrom und neuen Medikamenten wie GLP-1-Analoga. Bei Verdacht auf Optikusneuritis sollte die Diagnostik gezielt anhand der Klinik erfolgen. Die Fortbildung unterstreicht, dass zur sicheren Diagnosestellung stets die Kombination aus klinischer Beurteilung, Zusatzuntersuchungen und dem zeitlichen Verlauf nötig ist.
Differenzierung echte vs. Pseudopapillenschwellung
Die Unterscheidung zwischen einer echten Papillenschwellung und einer Pseudopapillenschwellung (z. B. durch Drusen) ist schwierig, jedoch entscheidend für das weitere Vorgehen; OCT und Ultraschall sind wichtige Hilfsmittel, vor allem bei Kindern und versteckten Drusen.
Häufigste Ursachen und Altersabhängigkeit
Bei jüngeren Patienten ist die idiopathische intrakranielle Hypertension (IIH) die häufigste Ursache einer Papillenschwellung, während bei Patienten über 50 Jahren die nichtarteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie (NON) dominiert – jeweils mit angepasster Diagnostik und Therapie.
Systematische Abklärung und Zusatzuntersuchungen entscheidend
Die etiologische Bandbreite reicht von vaskulären, immunologischen, toxischen, bis zu infiltrativen und infektiösen Ursachen – Bildgebung, Laboruntersuchungen, Anamnese (inkl. Medikamente und systemische Vorerkrankungen) sowie gezielte Serologien sind oft nötig, um die richtige Diagnose zu stellen.